Bericht

Alle Jahre wieder direkt nach dem Beginn der Sommerferien ist es soweit: Etliche unserer Fürther Fechter fahren ins Fecht-Trainingslager nach Szombathely in Ungarn!

„Szombathely“ bedeutet: Abschalten vom Alltag und Eintauchen in ein Fechter- Leben, dass nur aus Fechten, Schlafen, Essen, Umziehen, Fechten, erholen, Training, Spaß haben mit Freunden und Bekannten aus aller Welt, Sonnenwetter, Fechten und wieder Fechten besteht. Viele fahren schon seit Jahren immer wieder mit und genießen die ganz besondere Atmosphäre.

Und das ganz Überraschende in diesem Jahr: Es waren alle unsere Fechtmeister der letzten 18 Jahre mit dabei – András Szabo, der das Fecht-Camp seit Jahrzehnten organisiert, Ferenc Tóth, der jetzt die kasachische Herrendegen-Nationalmannschaft zur Olympiareife bringt, und Harald Palm, unser neuer Fechtlehrer aus Ingolstadt.

Der Fechtclub Fürth in Szombathely 2019 mit András Szabo, Ferenc Toth und Harald Palm

Szombathely ist ein mittelgroßes Städtchen mit ca. 80.000 Einwohnern nahe der westlichen Grenze Ungarns mit einem schön hergerichteten Stadtkern, zahlreichen großen Sportstätten, Cafés und viel Grün überall. Es besticht durch vielfältige Architektur aus der Römerzeit, aus der Barockzeit, im Art-Deko-Stil, aus der sozialistischen Zeit und durch moderne Gebäude, aber auch durch viele, viele kleine Details in der Stadt, die unsere Fechter über die Jahre kennen und lieben gelernt haben.

Impressionen aus Szombathely: Zentraler Platz, Schriftsteller Sándor Weöres in Bronze, Bauarbeiter, fröhlicher Asphalt

Klar, es ist richtig warm dort im Sommer, über 30 Grad ist durchaus normal, in den Turnhallen rinnt der Schweiß in Strömen und das Training draußen wie drinnen ist echt anstrengend. Nur am allerersten Tag hat man keinen Muskelkater und im Laufe der Tage sammeln sich beim Fechten immer wieder blaue Flecken an, wenn man doch mal heftiger getroffen wird. Aber das macht nichts. Wenn die Fechter am Mittwoch-Nachmittag ins Freibad gehen, sehen alle etwas gesprenkelt aus, egal aus welchem Land sie kommen. Alle genießen das kühle Wasser und die Sonne. Und an den Abenden geht man zusammen in die Stadt zum Eis-Essen, ins Cafė oder spielt Tischtennis in der Unterkunft. Diese ist ein im Sommer leerstehendes Internat, sehr einfach gehalten mit Mehrbettzimmern wie eine Jugendherberge aus früheren Jahren. Leise ist es darin nicht. Dusche und WC sind auf dem Gang.

Techniktraining

Es sind um die 500 Fechter da, Jugendliche und Erwachsene, vom fortgeschrittenen Normalfechter bis zum Nationalfechter, Florett, Degen und Säbel, aus mehr als 20 Ländern rund um die Welt. Spitzentrainer leiten die Gruppentrainings oder sie lektionieren einzelne Fechter in den Turnhallenfluren. Gesprochen wird meist Englisch, auch Spanisch, Ungarisch natürlich und viele andere Sprachen. Freundschaften bilden sich neu und viele kennen sich ja schon von den Vorjahren oder von Turnieren. Am letzten Tag findet ein großes Abschlussturnier statt und natürlich die Siegerehrung. Danach sind alle erstmal k.o. und brauchen eine Fechtpause. Trotzdem: Es ist jedesmal ein Erlebnis, der Abschied fällt schwer, aber im nächsten Jahr treffen wir uns wieder!

Petra Keßling